Die erste eigene Windsurfausrüstung: Alles, was du wissen musst

Öffne deine Geldbörse.

Nimm einen Hundert-Euro-Schein heraus.

Und jetzt – wirf ihn aus dem Fenster.

Das willst du nicht?

Kann ich verstehen.

Aber genau das wirst du machen, wenn du dir deine erste eigene Windsurfausrüstung kaufst – ohne das nötige Wissen zu haben.

Und ich versichere dir: Es ist gar nicht so leicht zu verstehen, worauf es dabei wirklich ankommt. Insbesondere, das für dich individuell passende Material auszuwählen.

Ich habe damals ein halbes Jahr recherchiert, bis ich alles halbwegs verstanden und durchblickt hatte.

Damit du dir solch einen Aufwand sparen kannst, habe ich diesen Artikel für dich geschrieben.

Hier lernst du:

  • Aus welchen Bestandteilen im Detail eine Windsurfausrüstung überhaupt besteht und wie sie zusammenspielen.

  • Was du als Ein- und Aufsteiger wirklich brauchst – und womit du nur dein Geld verbrennst.

  • Wie du deine Ausrüstung möglichst sinnvoll und günstig zusammenstellst.

  • Und etliche kleine Tricks, die dir viel Zeit, Geld und Nerven sparen werden.

Aber: Natürlich ist dieser Artikel kein Ersatz für eine persönliche Beratung. Du lernst hier die Grundlagen – aber bei der Wahl des passenden Windsurfequipments spielen viele individuelle Faktoren eine Rolle.

Alles klar?

Perfekt. Los geht’s!

1. Macht es wirklich Sinn, eine eigene Windsurfausrüstung zu kaufen?

Bevor du überhaupt anfängst, über ein bestimmtes Board oder Segel nachzudenken, stelle dir diese Frage:

Ist es wirklich sinnvoll, dir eine eigene Windsurfausrüstung zu kaufen?

Denn ja: Eigenes Material gibt dir viel Freiheit. Aber es gibt auch einige Punkte, die gegen den Kauf sprechen:

  • Es ist sperrig und somit schwer zu transportieren und zu lagern.

  • Du musst bereit sein, dich deutlich intensiver mit deinem Equipment auseinandersetzen als zuvor.

  • Das Material inklusive Zubehör ist nicht günstig.

Um mehr Klarheit darüber zu gewinnen, ob eine eigene Windsurfausrüstung für dich sinnvoll ist, lies dir bitte zunächst diesen Artikel durch:

6 Fragen, die du dir stellen solltest, bevor du dir eigenes Windsurfmaterial kaufst

Hast du die Fragen durchdacht und für dich beantwortet?

Sehr gut! Dann machen wir weiter.

2. Die Windsurfausrüstung im Überblick

Die Ausrüstung beim Windsurfen ist ziemlich groß und umfangreich. Der Übersicht halber habe ich sie deswegen in drei Kategorien aufgeteilt:

  1. Das Windsurfboard

  2. Das Rigg (also das komplette Segel mit Mast, Gabel etc.)

  3. Sonstiges Zubehör (Neoprenanzug, Trapez etc.)

In den nächsten Punkten gehe ich im Detail auf jede Kategorie ein. Doch zuerst schauen wir uns an: Was brauchst du unbedingt zum Windsurfen? Auf welche Ausrüstungsstücke kannst du nicht verzichten, und welche sind optional?

2.1 Auf welche Ausrüstungstücke kannst du nicht verzichten?

Zunächst einmal brauchst du natürlich ein intaktes Windsurfboard, inklusive:

  • Einer Finne

  • Einem Mastfuß

  • Den Fußschlaufen

  • Und einer Lüftungsschraube (die ist in der Regel immer mit dabei)

Fußschlaufen sind Standard bei Windsurfboards – zumindest bei den Boards für fortgeschrittene Surfer. Theoretisch könntest du aber auch ohne Schlaufen Windsurfen gehen – so kennst du es auch noch aus deinem Windsurfkurs.

Sobald du aber kleinere Boards fährst und ins Gleiten kommst, wird es ohne sie schwierig.

Als nächstes brauchst du natürlich ein Segel. Das komplette, aufgebaute Segel mit sämtlichem Zubehör nennt man Rigg. Ein Rigg besteht aus:

  • Einem Segel

  • Einem Masten

  • Einem Gabelbaum inklusive Startschot (auch Aufholleine genannt)

  • Und einer Mastverlängerung

Auf keines dieser Zubehörstücke kannst du verzichten. Du brauchst alle davon, um dein Rigg überhaupt aufbauen zu können. Die Ausnahme ist die Startschot: Wenn du bereits kleine Boards fährst und den Wasserstart zu 100% beherrschst, kannst du theoretisch auch ohne surfen gehen.

Ich persönlich habe aber trotzdem immer eine dabei – immerhin schadet sie nicht und kann nur von Vorteil sein.

Das ist aber noch nicht alles: Es kommt noch weiteres Zubehör dazu, und zwar:

  • Ein Neoprenanzug, der zu den Temperaturen passt

  • Ein Trapez mit Trapeztampen

  • Taschen, um deine wertvolle Ausrüstung zu schützen (z.B. ein Boardbag, eine Segeltasche oder auch extra Taschen fürs Flugzeug)

  • Je nach deiner Situation brauchst du außerdem Dachgepäckträger und Spanngurte

2.2 Reicht das schon?

Theoretisch könntest du also mit einem Board und einem Rigg schon loslegen. In der Regel ist das allerdings nicht genug – auch wenn ein Board vorerst ausreicht, ist nur ein Rigg definitiv zu wenig.

Warum? Je nach Windstärke brauchst du einfach eine andere Segelgröße. Natürlich dann auch mit dem passenden Masten und Gabelbaum (mehr dazu unter Punkt 4: Das Rigg).

Für die meisten Windsurfer schaut die Mindestausstattung deswegen so aus:

  • Ein Windsurfbrett

  • Zwei bis drei Segel

  • Ein bis zwei Masten

  • Eine Gabel mit Aufholleine

  • Eine Verlängerung

  • Und das Zubehör: Ein bis zwei Anzüge, ein Trapez mit Trapeztampen und zumindest ein Boardbag

Das ist übrigens auch meine Standardausrüstung – im Vergleich zu anderen Surfern ist diese aber noch sehr spärlich bemessen.

Ein Bild einer kompletten Windsurfausrüstung. Das Material steht vor einer Wand. Zu sehen ist ein Windsurfbrett, drei Windsurfsegel, ein Gabelbaum, zwei Masten und das Zubehör: Ein Trapez und zwei Neoprenanzüge.

Meine Windsurfausrüstung.

Ok, schauen wir uns die einzelnen Kategorien nun einmal im Detail an. Wir starten mit dem Windsurfbrett.

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3. Das Windsurfbrett

Das Brett ist das Herzstück deiner Windsurfausrüstung. Wählst du ein Board, das nicht zu dir passt, wirst du wenig bis keine Freude damit haben.

Ein Windsurfbrett, das am Strand liegt. Im Hintergrund ist das Meer mit türkisen Farben und einer kleinen Insel zu sehen.

Du brauchst ein Windsurfbrett, das zu dir und deinen Bedürfnissen passt.

Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, gehen wir jetzt im Detail einmal alles durch: Ich zeige dir:

  • Welche Maße am Windsurfboard eine Rolle spielen.

  • Was es mit Begriffen wie „FWS“ und „ES“ auf sich hat.

  • Und alles, was du über Finne, Schwert und Mastfuß wissen musst.

Wir starten mit den Maßen.

3.1 Die Maße: Volumen, Länge/Breite und Gewicht

Die wichtigsten Maße eines Windsurfboards sind:

  • Das Volumen in Litern (l)

  • Die Länge und Breite in Zentimetern (cm)

  • Und das Gewicht in Kilogramm (kg)

Wenn du dir ein eigenes Windsurfbrett kaufen möchtest, sind insbesondere das Volumen sowie die Länge und Breite für dich wichtig.

Ein Windsurfbrett, das am Strand liegt. Im Fokus liegen die aufgedruckten Größenangaben von Länge, Breite und Literzahl.

Aber was bedeutet eigentlich Volumen?

Das Volumen gibt den Auftrieb eines Boards an. Ein Liter Volumen trägt dabei ca. ein Kilogramm Gewicht. Je mehr Volumen ein Board hat, umso stabiler ist es also auch – oder? Ja und nein, denn auch die Breite deines Windsurfbretts trägt wesentlich dazu bei, wie stabil es letztendlich ist.

Wie wirken sich Breite und Länge auf ein Board aus?

Merke: Je breiter ein Brett, desto stabiler ist es. Umso schmaler, desto wackliger ist das Windsurfboard.

Und: Je länger ein Board, desto schneller gleitet es an. Je kürzer, desto agiler und drehfreudiger ist es.

Du merkst also: Die Werte von Volumen sowie Länge und Breite greifen fließend ineinander. Man kann also ein Brett nicht alleine an der Literzahl beurteilen.

Das Restvolumen

Das Restvolumen ist der Auftrieb, den dein Board noch bietet, nachdem du folgende Gewichte vom Volumen abgezogen hast:

  • Dein Körpergewicht

  • Das Gewicht deiner Ausrüstung (Trapez, Anzug etc.)

  • Das Gewicht vom Rigg

  • Und auch das Eigengewicht vom Board

Erinnere dich: Ein Liter Volumen trägt ca. 1 Kilogramm Gewicht. Nehmen wir als Beispiel ein Einsteigerboard mit 220 l Auftrieb. Gehen wir davon aus, dass sich auf dem Board ein Gewicht von 90 kg befindet – alle Faktoren von oben zusammengerechnet.

Dann hat dein Board noch 130 l Restvolumen – bei kompletter Flaute könnte es also noch ca. 130 kg tragen, bevor es untergeht.

Eine ganze Menge, oder?

Wenn du dieselbe Berechnung jetzt aber einmal mit einem 100 l Board machst, bekommst du schon ein etwas anderes Ergebnis – dann hast du nämlich nur noch 10 l Restvolumen. Somit ist dieses Board deutlich schwieriger zu fahren.

Das Restvolumen sollte immer deinem Können, Gewicht und auch den Bedingungen angepasst sein. Hier gilt: Je weniger du wiegst, desto mehr Restvolumen bietet dein Brett – du kannst also kleinere Boards fahren als ein schwerer Surfer.

Aber ist das schon alles?

Nein, denn auch die Windverhältnisse spielen eine Rolle: Bei wenig Wind brauchst du ein Board mit viel Restvolumen, bei viel Wind kommst du auch mit wenig zurecht. Vorausgesetzt, du surfst bereits sicher in Schlaufen und Trapez und beherrschst den Wasserstart.

Und letztendlich ist auch dein Fahrkönnen von Bedeutung: Je besser du wirst, desto kleinere Bretter kannst du fahren.

Der Knackpunkt

Und hier kommt der Knackpunkt: Kaufst du dir ein Windsurfbrett mit zu wenig Restvolumen für dein Können, wirst du anfangs viel kämpfen – aber mit der Zeit in das Brett hineinwachsen. Kaufst du dir hingegen ein Board mit zu viel Restvolumen, tust du dich anfangs leichter. Aber: Du wächst dann auch schnell aus ihm heraus und brauchst dann wieder ein kleineres.

Wichtig ist hier, die goldene Mitte zu finden. Ich empfehle dir, nicht zu schnell auf ein zu kleines Brett zu wechseln. Warum? Vielleicht kannst du damit noch geradeaus fahren – aber alle Manöver werden darauf deutlich schwerer zu lernen sein.

Somit machst du insgesamt einen langsameren Fortschritt, auch wenn oder gerade weil du schon ein für dich kleines Brett fährst.

Ich sehe die Frage schon kommen: Welche Brettgröße solltest du denn nun wählen?

Leider kann ich dir dabei keine konkrete Empfehlung geben.

Und warum? Ganz einfach: Es spielen zu viele individuelle Faktoren eine Rolle – dein Gewicht, dein Fahrkönnen, wo du dein Windsurfbrett nutzen willst und noch einiges mehr.

Wenn du aber willst, dass ich dich dabei persönlich berate, ist das gar kein Problem. Ab diesem Jahr werde ich individuelle Materialberatungen anbieten – und dir dabei helfen, die perfekte Ausrüstung für dich zu finden.

Und das Beste daran? Da ich selber keinen Surfshop betreibe, bin ich komplett unabhängig und neutral – ich habe kein Interesse daran, dir möglichst viel und teures Windsurfequipment zu verkaufen.

Wenn du erfahren möchtest, ab wann du einen Termin mit mir buchen kannst, trage dich hier in meinen Newsletter ein:

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Das Brettgewicht

Das Gewicht eines Windsurfbretts hat maßgeblich Einfluss darauf, wie gut es sich beim Surfen anfühlt. Ein leichtes Board fühlt sich auch sehr leicht an den Füßen an.

Dabei sind zwei Faktoren für das Gewicht entscheidend:

  • Die Größe: Ein 160l Board wiegt einfach mehr als ein 90l Board.

  • Und die Bauart: Darauf komme ich gleich noch zurück.

Ein weiterer Faktor, der das Gewicht beeinflussen kann: Wasser im Brett. Kaufst du dir ein gebrauchtes Board, achte auf Löcher und weiche Stellen im Deckbereich. Diese sind ein Indiz dafür, dass das Board Wasser gezogen hat.

Für dich gilt: Je leichter ein Brett, desto besser. Das sollte dich allerdings auch nicht dazu verleiten, ein zu kleines Board zu kaufen, mit dem du noch nicht zurecht kommst. Generell sind die Maße von Volumen sowie Länge und Breite vorerst wichtiger als das Gewicht.

3.2 Die Bauart

Hast du schon einmal online nach Windsurfbrettern geschnökert?

Dann ist dir bestimmt aufgefallen, dass es einige Boards in mehreren Ausführungen wie „LTD“, „ES“ und „FWS“ gibt.

Was steckt dahinter?

Nun, es handelt sich hier um unterschiedliche Bauweisen der Bretter. Das spielt für dich aktuell noch keine große Rolle – was du aber wissen solltest: Je nach Bauweise sind die Boards leichter oder schwerer. Je leichter das Board, desto teurer und wertvoller ist es auch.

Außerdem sind manche Bauarten einfach stabiler als andere.

Und das sind die bekanntesten Bauarten:

  • FWS (Full Wood Sandwich): Gehört zu den günstigeren und schwereren Bauweisen

  • HRS (High Resistance Skin): Wie FWS – günstige und schwere Bauweise

  • ES (Epoxy Sandwich): Liegt im Mittelbereich – leichter und teurer als FWS und HRS, aber schwerer und günstiger als die LTD-Version

  • LTD (Limited): Gehört zu den leichtesten und teuersten Bauweisen

  • TE (Team Edition): Gibt es nur für bestimmte Boards, z.B. im Freestyle- und Wavebereich

Für ein neues Board in der leichtesten Bauweise kannst du heutzutage gut und gerne mehr als 2.000 € auf den Tisch legen. Aber Hand aufs Herz: Ist das wirklich nötig?

Die Antwort ist: Es kommt drauf an. Bist du noch im Aufsteigerstadium und weißt noch nicht so ganz, wie weit du beim Windsurfen gehen wirst? Ist es dein erstes eigenes Windsurfboard?

Dann kannst du ruhig zu einer der schwereren Bauweisen greifen. Diese sind nicht nur günstiger – sie sind auch stabiler. Wenn du auf dem Board Gleiten und Fußschlaufen fahren lernen willst, wirst du nämlich Macken in dein Brett hauen, und es wird somit an Wert verlieren.

Möchtest du dagegen schon etwas mehr Leistung aus deinem Board holen? Oder bist du ein schwerer Surfer? Dann kann sich auch eine leichtere Bauweise lohnen. Besonders an der Gleitschwelle macht sich das geringe Gewicht im Vergleich zu einem schwereren Windsurfboard spürbar.

Letztlich kommt es auch auf deine finanzielle Situation an. Wenn Geld für dich keine Rolle spielt, kannst du ruhig zu einer der leichten Bauweisen greifen.

3.3 Der Mastfuß

Auf den Mastfuß kannst du nicht verzichten: Er ist die Verbindung zwischen Board und Rigg und somit unabdingbar.

Ein Windsurfbrett, das am Strand liegt. Der Fokus liegt auf dem Mastfuß, der im Brett befestigt ist. Im Hintergrund ist das türkise Meer zu sehen.

Der Mastfuß - ein kleiner aber wichtiger Teil deiner Windsurfausrüstung.

Und auch hier: Wenn du schon einmal auf die Website eines Surfshops geschaut hast, weißt du, dass es unterschiedliche Systeme und Preisklassen gibt. Doch welche sind das genau, wo liegt der Unterschied und welches ist am besten für dich?

Schauen wir uns das einmal an.

Das Befestigungssystem

Das Befestigungssystem ist die Verbindung zwischen Mastfuß und Mastverlängerung. Es gibt zwei bekannte Systeme:

  • Das Euro-Pin System

  • Und das Push-Pin System (auch bekannt als US-Cup oder US-System)

Ein Mastfuß in Nahaufnahme, der in einem Windsurfbrett befestigt ist. Ein wichtiger Teil der Windsurfausrüstung.

Ein Mastfuß mit Euro-Pin-System - erkennbar an dem metallenen Zapfen.

In Europa ist vor allem das Euro-Pin System verbreitet – Push-Pin Systeme wirst du hier nicht oft sehen.

Beide Systeme sind mittlerweile ziemlich ausgereift – du kannst hier nichts falsch machen. Aber: Du musst beim Kauf darauf achten, dass Verlängerung und Mastfuß dasselbe System nutzen – sonst kannst du sie nicht miteinander verbinden.

Das Gelenk

Durch das Gelenk kann sich der Mastfuß in jede Richtung neigen. Dabei gibt es insgesamt drei unterschiedliche Arten von Gelenken:

  • Der Powerjoint

  • Die Tendonsehne

  • Das Kardangelenk

Ein Bild, wie jemand den Mastfuß im Windsurfbrett umbiegt.

Ein Mastfuß mit Powerjoint-Gelenk.

Ich empfehle dir, dich entweder für Powerjoint oder Tendonsehne zu entscheiden. Kardangelenke sind eher für die Einsteigerschulung geeignet.

Mastfüße sind ab ca. 30 € erhältlich, auf teure Modelle um die 100 € kannst du anfangs verzichten.

3.4 Die Fußschlaufen

Ab dem Zeitpunkt, wo du ins Gleiten kommst, sind die Fußschlaufen unabdingbar. Sie haben einen wesentlichen Einfluss auf den Trimm deines Materials und werden häufig unterschätzt.

Ein Windsurfbrett, das am Strand liegt. Im Fokus liegen die Fußschlaufen, im Hintergrund ist das türkise Meer zu sehen.

Fußschlaufen geben dir im Gleiten Stabilität auf dem Windsurfbrett.

In der Regel sind Fußschlaufen immer mit dabei, wenn du dir ein Windsurfbrett kaufst – in ganz seltenen Fällen beim Gebrauchtkauf vielleicht nicht.

Allerdings wirst du mit der Zeit merken, dass es auch bei den Fußschlaufen teils große Unterschiede gibt. Manche trocknen in Rekordzeit, andere brauchen Tage. Manche schmiegen sich angenehm um deine Füße, andere sind eher unbequem – insbesondere ältere Schlaufen.

Mein Tipp: Nutze zuerst die Standard-Schlaufen, die du zum Windsurfbrett dazu bekommst. Falls du mit ihnen nicht zurecht kommst, kannst du dich immer noch nach anderen Schlaufen umsehen.

3.5 Die Finne

Mehrere Finnensysteme, unterschiedliche Längen und Shapes – wer soll denn da bitte den Überblick behalten?

Eine Finne von einem Windsurfbrett, die im Sand steckt.

Tatsächlich ist das Thema Finnen beim Windsurfen recht komplex – ich könnte einen ganzen Artikel nur darüber schreiben.

Aber keine Sorge! So sehr in die Tiefe gehen wir jetzt nicht. Wenn du dir deine erste eigene Windsurfausrüstung kaufst, musst du aber zumindest die Basics kennen und verstehen.

Ok, bereit? Dann gehen wir das einmal durch.

Die unterschiedlichen Finnenkästen

Vielleicht fragst du dich gerade: Was ist überhaupt ein Finnenkasten?

Der Finnenkasten ist wie eine kleine, metallene Box, die in das Board auf Höhe der Finne eingebaut wird. Du kannst ihn von außen nicht sehen, aber dort befestigst du die Finne. Ohne Finnenkasten würde das Windsurfbrett den Querkräften der Finne nicht standhalten können – sie würde einfach herausbrechen.

Deswegen ist in jedem Board ein Finnenkasten verbaut. Jetzt ist es allerdings so: Es gibt dabei verschiedene Systeme, wovon jedes seine Vor- und Nachteile hat. Auch die Art und Weise, wie du die Finne befestigst, unterscheidet sich je nach System.

Die gängigsten Systeme sind:

  • Power-Box: Mittlerweile der Standard für Boards im Freeride- und Freestyle-Bereich.

  • US-Box: In den 80ern Standard, wird die US-Box heute nur noch bei Waveboards verwendet.

  • Slot-Box: Wird auch insbesondere im Wave-Bereich genutzt.

  • Tuttle-Box und Deep-Tuttle-Box: Werden viel im Slalom- und Foil-Bereich eingesetzt

Vorsicht: Finnen sind immer auf eins dieser Systeme ausgelegt. Das bedeutet, du kannst z.B. eine Power-Box-Finne nicht in einem Board mit US-Box-System fahren.

Wie viele Finnen hat das Brett?

Abgesehen von den unterschiedlichen Finnenkästen, unterscheiden sich Windsurfbretter in der Anzahl der Finnen. Dabei gibt es insgesamt vier Varianten:

  • Single-Fin: Boards mit einer Finne

  • Twinser: Boards mit zwei Finnen

  • Thruster: Boards mit drei Finnen

  • Quad: Boards mit vier Finnen

Boards mit mehreren Finnen gibt es hauptsächlich im Wave- und Freestyle-Wave-Bereich. Die meisten Boards im Freeride-, Freestyle- und auch Slalom-Bereich sind Single-Fin-Boards.

Der Finnen-Shape

Sicherlich weißt du bereits, dass es unterschiedliche Disziplinen im Windsurfen gibt. Die Windsurfausrüstung ist jeweils auf eine dieser Disziplinen ausgerichtet. Mehr dazu erfährst du unter Punkt 6: Der richtige Board- und Segeltyp für dich.

Jetzt solltest du nur wissen, dass auch die Form der Finnen immer auf eine bestimmte Disziplin ausgerichtet ist.

Eine Slalomfinne hat zum Beispiel ganz andere Eigenschaften als eine Wave-Finne – und schaut dementsprechend auch anders aus.

Für dich bedeutet das: Du benötigst eine Finne, die auch zu deinem Board passt. Kaufst du dir ein Freeride-Board, brauchst du auch eine Freeride-Finne.

Die Finnenlänge

Abgesehen vom Shape, gibt es Finnen auch in unterschiedlichen Längen. Diese werden in Zentimetern (cm) angegeben.

Ein Bild einer Finne in einem Windsurfbrett, auf dem die Länge der Finne sieht.

Wie lang deine Finne sein sollte, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Der Windstärke

  • Der Board- und Segelgröße

  • Deinem Gewicht

  • Und dem Einsatzbereich

Im Slalom-Bereich nutzen die Fahrer deswegen sogar mehrere Finnen, um immer die richtige parat zu haben.

So sehr in die Tiefe gehen musst du aber nicht. Für den Anfang reicht eine passende Finne. Später kannst du immer noch aufrüsten – wenn du das willst.

Welche Finne ist die richtige für dich?

Du hast nun einiges an Wissen über Finnen beim Windsurfen gesammelt. Doch nach wie vor bleibt die Frage: Welche Finne passt denn nun für dich?

Auch hier lässt sich diese Frage leider nicht pauschal beantworten – es hängen einfach zu viele individuelle Faktoren davon ab.

Als Ein- oder Aufsteiger bist du erst einmal gut beraten, wenn du die normale Serienfinne nutzt – fast jedes Windsurfbrett wird mit einer ausgeliefert. So sparst du auch Geld.

Wenn du aber dein Material irgendwann mehr tunen möchtest, empfehle ich dir: Lass dich im Surfshop beraten. In der Regel können dir die Jungs und Mädels dort kompetent weiterhelfen.

3.6 Das Schwert

Das Schwert kennst du sicher noch aus deinem Windsurfkurs. Anfangs ist es ein wichtiger Teil deiner Windsurfausrüstung und hilft dir, deutlich schneller Windsurfen zu lernen.

Vielleicht ist dir auch schon aufgefallen: Fortgeschrittene Windsurfbretter haben kein Schwert mehr – weil sie aufs Gleiten ausgelegt sind und darauf, hohe Geschwindigkeiten zu erreichen.

Ich empfehle dir ganz klar: Kaufe dir auf keinen Fall ein Board mit Schwert! Wenn du noch ein Schwert brauchst, weil du sonst keine Höhe laufen kannst, dann spring unbedingt nochmal zu Punkt 1 zurück. Überlege, ob es überhaupt Sinn macht, dir schon eigenes Windsurfmaterial zu kaufen.

Natürlich gibt es auch eine Ausnahme: Hast du keine Ambitionen, im Sport wirklich weiter zu kommen? Möchtest du „nur“ ab und zu auf dem Baggersee bei wenig Wind Windsurfen gehen, vielleicht auch mit Kindern? Dann kann es Sinn machen. In dem Fall solltest du aber auch über ein WindSUP nachdenken – oder dir die Windsurfausrüstung einfach ausleihen.

Gut, so viel also zum Windsurfbrett – als nächstes schauen wir uns gemeinsam das Rigg an.

4. Das Rigg

Das Rigg ist das komplette, aufgebaute Segel mit Mast, Gabelbaum und Verlängerung. Das Segel ist eigentlich nur das Material in der Mitte.

Und so sieht das Ganze dann in seine Einzelteile zerlegt aus:

Das Rigg: Ein großer Bestandteil der Ausrüstung im Windsurfen. Hier siehst du die einzelnen Riggbestandteile nebeneinander am Strand liegen - Segel, Mast, Gabel und Verlängerung.

Die einzelnen Bestandteile des Riggs.

An diesem Teil deiner Windsurfausrüstung greifen viele Faktoren ineinander. Konkret wirst du nun lernen:

  • Was es bei Segel, Mast und Gabel zu beachten gibt

  • Wie du dein Rigg am schlausten kombinierst und zusammen stellst

  • Wie du typische Stolperfallen vermeidest

Lass uns jetzt einmal im Detail alles durchgehen, was du über dein Rigg wissen musst!

4.1 Das Windsurfsegel

Ein Windsurfsegel, das nicht aufgebaut am Strand liegt.

Das Segel ist eigentlich nur das Material in der Mitte - ohne Mast, Gabel und Verlängerung.

Ok, schauen wir uns einmal an, was es für dich beim Segel zu beachten gibt.

Die Segelgröße

Die Größe von einem Windsurfsegel wird in Quadratmetern (m²) gemessen. Die kleinsten Segel für Kinder starten bei ca. 1 m², die größten gehen bis ca. 12 m².

Eine Nahaufnahme von einem Windsurfsegel, auf dem man die Segelgröße ablesen kann. Im Hintergrund ist das türkise Meer zu sehen.

Welche Segelgröße wählt man idealerweise?

Hier gilt: Je größer das Segel, desto schwerer und unhandlicher ist es auch. Das ist auch der Grund, warum ich nur ungern Segel über 5 m² fahre.

Allerdings kommst du mit größeren Segeln auch bei wenig Wind schon ins Gleiten. Der Nachteil: Du kannst damit sonst nicht viel machen – außer in eine Richtung zu heizen und dann eine Halse zu fahren. Falls Geschwindigkeit dein Ding ist, wirst du auf jeden Fall Segel jenseits der 6 m² brauchen.

Welche Segelgröße ist die richtige für dich?

Welche Segelgröße du wählst, ist von mehreren Faktoren abhängig:

  • Der Windstärke

  • Deinem Gewicht

  • Deinem Windsurfbrett

  • Deinem Fahrkönnen

  • Deinem Anspruch und dem Einsatzbereich

Alleine dadurch, dass die Windstärke nicht immer dieselbe ist, reicht ein Segel deswegen nicht aus. Wie schon erwähnt brauchst du also eine Palette aus zwei bis drei Segeln, um dich den Bedingungen anpassen zu können.

Wenn es dir hauptsächlich um Geschwindigkeit geht, solltest du zu einem größeren Segel greifen. Möchtest du dich dagegen eher in Richtung Freestyle und Wave entwickeln, sind kleinere Segel sinnvoller.

Es ist aber auch nicht schlimm, wenn du das noch nicht so richtig abschätzen kannst. Mit der Zeit wirst du merken, was dir am meisten Spaß macht – und kannst dann auch dein Material entsprechend anpassen.

Dabei spielt auch eine Rolle, wo du hauptsächlich surfen gehst – am Binnensee brauchst du wahrscheinlich häufiger große Segel, als an einem Starkwindrevier wie z.B. Karpathos.

Wenn du gerade erst Gleiten lernst, macht zumindest ein großes Segel über 6 m² Sinn, denn: Anfangs fehlt dir einfach noch die korrekte Technik, um effektiv anzugleiten. Mit einem großen Segel kannst du das aber wettmachen. So hast du schon früh Erfolgserlebnisse.

Vielleicht interessiert dich ja auch, wie ich das damals gehändelt habe:

Als ich mir meine erste eigene Windsurfausrüstung gekauft habe, hatte ich zwei Segel: Eins mit ca. 4.5 qm² und eins mit ca. 6 m2. Für mich hat das damals gereicht – das kleinere Segel habe ich bei starkem Wind und für Leichtwindübungen genutzt; das Größere um bei mittleren Windbedingungen Gleiten zu üben.

Im Jahr darauf habe ich dann noch ein 5.3 m² und ein 6.7 m² Segel dazu gekauft. Damit hatte ich dann alles abgedeckt.

Mittlerweile sind meine Hauptsegel 4.0 m², 4.4 m² und 4.8 m². Für die ganz starken Tage habe ich noch ein 3.7 m² und für die schwachen Tage ein 5.3 m² Windsurfsegel.

Ein Bild, auf dem drei zusammengerollte Windsurfsegel abgebildet sind. Man kann die Segelgrößen lesen.

Meine aktuellen Segel.

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Windsurfsegel aufbauen und richtig trimmen: So geht’s kinderleicht!

Das Material

Für Windsurfsegel werden unterschiedliche Materialien verwendet – wir werden damit jetzt nicht in die Tiefe gehen, aber du solltest den Unterschied zwischen Tuchsegeln und Foliensegeln kennen.

Tuchsegel (Dacronsegel)

Dacronsegel werden hauptsächlich in der Einsteigerschulung genutzt – und das aus gutem Grund: Sie sind robust, beständig gegenüber Sonne und vor allem auch leicht. Für den Anfang und besonders für Kinder sind diese Windsurfsegel also ideal.

Allerdings stoßen sie auch schnell an ihre Grenzen: Bei etwas stärkerem Wind fangen sie an zu flattern und werden instabil. Wenn die Segel dann zusätzlich nicht gelattet sind (wie z.B. die roten VDWS-Segel), hast du damit irgendwann keine Freude mehr. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, auf ein foliertes Windsurfsegel umzusteigen.

Foliensegel

Im Gegensatz zu Dacronsegeln sind folierte Segel empfindlicher und etwas schwerer zu händeln. Außerdem wiegen sie oftmals etwas mehr als ein Tuchsegel.

Wenn du aber im Windsurfen wirklich weiter kommen willst, solltest du dir definitiv ein Foliensegel kaufen. Warum? Diese sind bei viel Wind einfach deutlich stabiler und bringen mehr Leistung als die Einsteigersegel.

Dabei sind diese aus unterschiedlichen Materialien gefertigt: Teils aus Monofilm, aus X-Ply oder auch Square-Ply.

In den meisten Fällen wird es also Sinn machen, dir ein foliertes Segel zu kaufen – und kein Dacronsegel. Aber: Wenn du nur ab und zu bei wenig Wind auf dem See ein wenig hin und her schippern willst, ist auch ein Tuchsegel ok. Und wie schon erwähnt: Für Kinder bieten sich Tuchsegel auch an, da diese oft einfach leichter sind als die schwereren Foliensegel.

Die Segellatten

Fast jedes Windsurfsegel hat Segellatten – mit Ausnahme einiger Einsteigersegel. Aber alle folierten Segel werden mit Latten ausgestattet.

Die Funktion der Segellatten? Sie geben dem Rigg Stabilität und Profil. Ohne Latten wäre das Segel sehr instabil und würde die ganze Zeit nur hin und her schlackern – insbesondere bei starkem Wind hättest du keine Freude daran.

Wie viele Latten ein Segel hat hängt von der Größe und dem Einsatzbereich ab: Kleine Segel bis ca. 5,5 m² haben normalerweise drei bis fünf Latten. Größere Segel ab 6 m² haben teilweise sechs, teilweise sieben Latten – das ist auch einer der Gründe, warum große Segel einfach schwerer sind als kleine.

Als Aufsteiger solltest du auf Segel mit drei Latten verzichten. Diese sind meist radikale Wave-Segel, mit denen du nicht viel Freude haben wirst.

Camber oder nicht Camber – das ist hier die Frage

Und wieder ein neuer Begriff: Was sind denn bitte Camber?

Keine Sorge! Hinter dem Namen versteckt sich nichts Kompliziertes.

Camber sind kleine Plastikspangen, die die Segellatten am Mast fixieren. Somit erhält das ganze Windsurfsegel mehr Profil und Stabilität. Sie werden hauptsächlich im Slalom- und Racebereich verwendet, wo es auf Geschwindigkeit und Leistung ankommt. Segel mit Cambern wiegen mehr und sind schwieriger zu fahren als camberlose Segel.

Für deine erste Windsurfausrüstung rate ich dir vom Kauf eines Cambersegels ab. Anfangs macht es einfach keinen Sinn, sich mit dem höheren Gewicht abzukämpfen.

Bist du bereits etwas fortgeschrittener? Willst du auf jeden Fall der Schnellste auf dem Wasser sein?

Dann, und nur dann, kann ein Cambersegel durchaus Sinn machen.

4.2 Der Mast

Der Mast ist ein unverzichtbarer Teil deiner Windsurfausrüstung. Aber auch hier gibt es viele unterschiedliche Ausführungen, die hauptsächlich nach vier Eigenschaften unterschieden werden:

  • Die Mastlänge

  • Der Carbongehalt

  • Der Durchmesser (RDM oder SDM)

  • Und die Biegekurve des Masten

Schauen wir uns jede Eigenschaft einmal an.

Die Mastlänge

Masten werden in verschiedenen Längen angeboten. Die Längen sind dabei genormt – fast alle Hersteller produzieren also dieselben Mastlängen.

Der Unterschied zum nächstlängeren oder -kürzeren Masten beträgt dabei immer 30 cm. Das bedeutet, ein kurzer Mast hat z.B. 340 cm, der nächstlängere 370 cm, dann 400 cm und so weiter.

Eine Nahaufnahme von zwei Masten, auf denen man die Länge ablesen kann. Masten sind ein unverzichtbarer Teil der Windsurfausrüstung.

Ein 370 cm und ein 400 cm Mast.

Warum es bei den Masten unterschiedliche Längen gibt?

Weil unterschiedlich große Segel auch unterschiedlich lange Masten brauchen. Je größer das Segel, desto länger muss der Mast sein.

In den Herstellerangaben findest du dazu immer einen Hinweis, welchen Masten du für welche Segelgröße benötigst.

Übrigens gilt hier: Je länger der Mast, desto teurer ist er auch.

Mein Top-Tipp, wie du dir an dieser Stelle der Windsurfausrüstung viel Geld sparen kannst:

Wähle deine Windsurfsegel so aus, dass du möglichst wenig Masten benötigst. Wenn du klug kombinierst, kommst du mit einem oder zwei Masten hin.

Das schont nicht nur deinen Geldbeutel, sondern spart dir auch Lagerraum.

Der Carbongehalt

Die zweite Eigenschaft: Masten sind beim Windsurfen mit verschiedenem Carbongehalt erhältlich. Die üblichen Carbonanteile in Masten sind:

  • Ca. 30 %

  • Ca. 50 %

  • Ca. 70 %

  • Und 100 %

Ein Mast, auf dem man die Angabe des Carbongehalts ablesen kann. Im Hintergrund ist das türkise Meer.

Ein Mast mit 70% Carbongehalt.

Wahrscheinlich denkst du es dir schon: Je höher der Carbongehalt, desto teurer ist auch der Mast.

Und warum? Weil ein Mast mit 100% Carbonanteil einfach leichter und weicher ist als ein 30% Carbonmast.

Meine Empfehlung:

Für deine erste Windsurfausrüstung reicht ein Mast mit 30% oder 50% Carbon – auf gar keinen Fall solltest du dir einen 100% Carbonmasten kaufen! Denn: Diese sind nicht nur teuer – sie sind auch empfindlich gegenüber Stürzen.

Für Segel jenseits der 6 m² kannst du auch über einen Masten mit 70% Carbonanteil nachdenken – das Rigg wird dadurch leichter und handlicher. Aber: Das ist kein Muss und hängt auch von deinem Budget ab.

Der Durchmesser: RDM oder SDM

Abgesehen von unterschiedlichen Längen und Carbongehalten gibt es für Windsurfmasten auch noch eine dritte Eigenschaft: Den Durchmesser.

Hier gibt es nur zwei unterschiedliche Optionen – RDM und SDM:

  • RDM steht für Reduced Diameter Mast; also ein dünner Mast.

  • SDM steht für Standard Diameter Mast; also ein „normal“ dicker Mast.

Na, was denkst du: Welcher Mast ist schwerer, der RDM oder SDM?

Falsch. Trotz des dünneren Durchmessers bringt ein RDM ein wenig mehr Gewicht auf die Waage als ein gleich langer SDM. Wie kann das sein? Da der Durchmesser bei einem RDM geringer ist, muss er dafür eine höhere Dichte haben. Dadurch ist er ein wenig schwerer.

Dennoch fühlt sich ein RDM leichter und spielerischer im Segel an. Deswegen ist für kleine Segel bis ca. 6 m² ein RDM heutzutage fast Standard. Bei größeren Segeln über 6,5 m² solltest du aber nach wie vor zu einem SDM greifen.

Achtung: Manche Windsurfsegel kannst du ausschließlich mit einem RDM oder SDM fahren. Achte auch hier bitte auf die Herstellerangaben.

Die Biegekurve des Masten

Die vierte und letzte Eigenschaft:

Die Biegekurve des Masten. Sie spielt für dich nur eine Rolle, wenn du Mast und Segel von unterschiedlichen Herstellern kaufst.

Denn es gibt drei verschiedene Biegekurven:

  • Constant Curve: Der Mast ist auf ganzer Länge gleich weich und biegt sich somit gleichmäßig.

  • Flex Top: Der Mast ist im oberen Bereich weicher und biegt sich dort somit mehr.

  • Hard Top: Der Mast ist im oberen Bereich härter und biegt sich dort weniger.

Ein Windsurfsegel ist immer auf eine dieser Biegekurven zugeschnitten. Die meisten Segelhersteller nutzen mittlerweile Constant Curve als Biegekurve – aber eben nicht alle.

Kaufst du dir Segel und Mast von derselben Marke, brauchst du dir hierüber keine Gedanken machen. Nur wenn du anfängst zu „mischen“, solltest du unbedingt auf die Biegekurve achten.

Und warum? Passt die Biegekurve des Masten nicht zum Segel, wird sich dein Rigg schlicht nicht angenehm fahren. Du schmeißt viel Potenzial deines Materials in hohem Bogen aus dem Fenster.

Wie findest du heraus, welcher Segelhersteller welche Biegekurve nutzt?

Diese Informationen findest du entweder auf den Websites der Segelhersteller – oder in dieser Übersicht.

So, und dann kommen wir auch schon zum nächsten wichtigen Teil der Windsurfausrüstung: Dem Gabelbaum.

4.3 Der Gabelbaum (inklusive Aufholleine)

Ein Gabelbaum, der vor einer gelben Wand steht.

Ohne Gabelbaum funktioniert dein Windsurfequipment nicht.

Ohne Gabelbaum funktioniert dein Windsurfsegel nicht. Er ist ein essentieller Teil deiner Ausrüstung – und ja: Auch hier gibt es ein paar Sachen zu beachten. Schauen wir uns das einmal an.

Die Gabellänge

Gabelbäume gibt es in verschiedenen Längen. Eine Gabel hat immer eine Grundlänge, z.B. 140 cm. Du kannst sie aber auch verlängern, indem du die Klemmen hinten öffnest und den Gabelbaumholm herausziehst. Der Verstellbereich liegt dabei in der Regel bei 50 cm.

Deswegen werden Gabelbäume im Surfshop auch immer mit ihrer Grundlänge und der maximalen Verlängerung angegeben. Also z.B.: 140 – 190 cm, 150 – 200 cm und so weiter.

Eine Nahaufnahme eines Gabelbaums, auf dem man die Länge ablesen kann.

Warum gibt es Gabelbäume in unterschiedlichen Längen? Wie bei den Masten gilt auch hier: Je nach Segeltyp und -größe benötigst du eine andere Gabellänge. Nehmen wir an, du brauchst für dein 5.3 qm² Segel 168 cm Gabelbaumlänge und hast eine Gabel mit 140 – 190 cm. Dann kannst du den Gabelbaum auf 28 cm verlängern, und hast die perfekte Länge für dein Segel.

Hier ist der Verstellbereich des Gabelbaums zu sehen.

Der Verstellbereich am Gabelbaum.

Welche Gabelbaumlänge du wählst, hängt letztendlich von deinen Segeln ab. Wie bei den Masten gilt auch hier: Wählst du deine Segel durchdacht aus, kommst du vielleicht auch mit nur einer Gabel zurecht.

Wichtig für dich zu wissen: Je nach Material kannst du nicht den kompletten Verstellbereich des Gabelbaums nutzen. Mehr dazu erfährst du im nächsten Punkt.

Das Material: Alu oder Carbon?

Bei der Gabel hast du die Wahl zwischen Alu und Carbon. Ähnlich wie beim Masten gilt hier: Carbon ist leichter und flexibler – aber auch deutlich teurer als eine Alugabel.

Für deine erste Windsurfausrüstung empfehle ich dir nicht, eine Carbongabel zu kaufen. Eine Alugabel reicht vorerst vollkommen aus, und kostet nur einen Bruchteil der Carbongabel.

Die Ausnahme: Schwere Surfer jenseits der 110 kg sollten direkt zu einer Carbongabel greifen. Ich selber habe schon gesehen, wie Alugabeln verbogen wieder aus Wasser kamen, weil einfach zu viel Gewicht auf ihnen gelastet hat – mit einer Carbongabel kann das nicht passieren.

Ein weiterer Vorteil der Carbongabel: Du kannst hier den kompletten Verstellbereich der Verlängerung nutzen. Mit einer Alugabel ist das nicht möglich bzw. leidet die Performance deines Segels – die Gabel ist dann einfach nicht mehr steif genug.

Die Aufholleine

Zu Beginn ist die Aufholleine ein esentieller Teil der Windsurfausrüstung. Hier siehst du eine auf einem Tisch liegen.

Anfangs bist du auf eine Aufholleine angewiesen. Erst wenn du den Wasserstart zu 100 % sicher beherrschst und kleine Boards fährst, kannst du sie weglassen.

Aufholleinen gibt es in verschiedenen Ausführungen und Farben – ich empfehle dir, einfach eine Günstige ohne viel Schnickschnack zu nehmen.

4.4 Die Mastverlängerung

Ohne Verlängerung geht gar nichts – obwohl sie nur ein kleiner, unscheinbarer Teil deiner Windsurfausrüstung ist.

Eine Mastverlängerung, die am Windsurfbrett befestigt ist. Im Hintergrund ist wieder das Meer zu sehen.

Und nicht selten sorgt sie für Verwirrung: Wofür braucht man überhaupt eine Verlängerung? Und was gibt es dabei zu beachten?

Schauen wir uns das zusammen an.

Wofür braucht man die Mastverlängerung?

Die Verlängerung hat drei Aufgaben:

  1. Mit ihr verlängerst du den Masten und kannst so die passende Länge für das Segel einstellen.

  2. Durch die Trimmvorrichtung kannst du überhaupt erst Zug aufs Segel bringen.

  3. Und letztendlich befindet sich an der Verlängerung die Aufnahme für den Mastfuß.

Eine Nahaufnahme der Verlängerung, auf der das Trimmsystem zu sehen ist.

Das Trimmsystem der Verlängerung.

Alles klar? Super! Trotzdem bleibt die Frage: Warum sollte man den Masten überhaupt verlängern wollen?

Ich hatte ja vorhin gesagt, dass es Masten nur in 30 cm Schritten zu kaufen gibt, z.B. 400 cm. Jetzt kann es aber sein, dass das Vorliek deines Segels (also die vordere Kante, an der der Mast reingeschoben wird) 426 cm lang ist.

Also – was tun?

Genau hier kommt die Verlängerung ins Spiel: Du stellst sie auf die benötigte Länge ein (26 cm) und steckst sie unten in den Masten. Jetzt hast du die perfekte Mastlänge für das Segel.

Eine Nahaufnahme eines Windsurfsegels, auf der man ablesen kann, wie lang die Verlängerung eingestellt werden muss.

Das Vorliek ist 426 cm lang - mit einem 400 cm Masten stellst du die Verlängerung also auf 26 cm.

Anders gesagt: Gäbe es keine Verlängerungen, bräuchtest du für absolut jedes Segel einen eigenen Masten.

Welche Länge und welche Modelle?

Auch bei den Mastverlängerungen gibt es unterschiedliche Längen und Materialien.

Verlängerungen werden in der Regel in 15 cm Schritten angegeben: Die kürzesten sind ca. 15 cm lang, dann 30 cm und schlussendlich maximal 45 cm.

Allerdings macht es wenig Sinn, einen Masten um 45 cm zu verlängern – in dem Fall sollte man eher zum nächstlängeren Masten greifen.

Verstellen kannst du sie je nach Modell in 2 cm bzw. in 2,5 cm Schritten.

Für den Anfang empfehle ich dir, eine 30 cm Aluverlängerung zu kaufen. Du brauchst für deine erste Windsurfausrüstung kein High-End-Modell für 100 Euro.

4.5 Die einzelnen Riggbestandteile möglichst klug kombinieren

Du siehst: Beim Rigg spielen viele Bestandteile zusammen. Deswegen ist es wichtig, die einzelnen Komponenten möglichst klug zusammenzustellen. So sparst du nicht nur Geld – sondern auch wertvollen Lagerraum.

Konkret bedeutet das: Suche dir deine Segelpalette so aus, dass du möglichst wenig Masten benötigst. Wenn du clever kombinierst, kommst du mit ein oder zwei Masten hin.

Dasselbe zählt auch für den Gabelbaum. Hier gilt: So kurz wie möglich, so lang wie nötig.

Anfangs kann sich dieses Zusammenstellen noch so anfühlen, als würdest du niemals durchblicken. Doch keine Sorge! Auch mir ging es einmal so. Mit der Zeit verstehst du die Zusammenhänge der Windsurfausrüstung besser.

5. Weiteres Zubehör zum Windsurfen

Neben Brett und Segel gibt es natürlich noch einige weitere Ausrüstungsgegenstände, die du brauchst.

Lass uns einmal durchgehen, was das genau ist.

5.1 Der Neoprenanzug

Der Neo gehört zur Standardausrüstung, genau wie das Trapez. Selbst wenn du dir noch kein eigenes Brett und Segel kaufst – ein eigener Anzug kann trotzdem schon Sinn machen.

So kannst du auf Leihanzüge verzichten – und ihren fragwürdigen Hygienezustand ;-)

Ein Bild von zwei Neoprenanzügen, die auf Kleiderbügeln an einer Mauer hängen.

Selbst wenn du dir noch keine komplette eigene Windsurfausrüstung kaufst - ein eigener Neoprenanzug kann trotzdem sinnvoll sein.

Es gibt unterschiedliche Arten von Neoprenanzügen: kurze und lange, dünne und dicke. Welcher Anzug für dich passend ist, ist eine individuelle Frage – auf jeden Fall solltest du ihn im Surfshop anprobieren. Besonders wenn du dich noch nicht gut auskennst, können dich die Mädels und Jungs im Shop kompetent beraten.

5.2 Trapez und Trapeztampen

Das Trapez samt Trapeztampen gehört zur Grundausstattung beim Windsurfen – du solltest darauf nicht verzichten.

Ein Trapez, das auf einem Windsurfbrett am Strand liegt.

(Hier findest du eine Anleitung zum Windsurfen mit Trapez.)

Gehen wir da einmal drüber.

Hüft- oder Sitztrapez?

Heutzutage haben sich im Windsurfen zwei Trapezformen durchgesetzt: Das Hüft- und das Sitztrapez.

Ich finde, dass man immer weniger Leute mit Sitztrapez auf dem Wasser sieht – zu Unrecht, wie ich meine. Beide Trapezformen haben ihre Vor- und Nachteile; keine von beiden ist „besser“ oder „schlechter“ als die andere.

Grob sagt man, dass manöverorientierte Surfer eher zum Hüfttrapez greifen; und Surfer, die auf Geschwindigkeit aus sind, zum Sitztrapez. Diese Aufteilung ist allerdings keinesfalls in Stein gemeißelt – es geht auch genau umgekehrt.

Fakt ist aber: Das Hüfttrapez erfordert eine hohe Körperspannung und gute Rückenmuskulatur. Insbesondere Surfer mit Rückenproblemen greifen deswegen häufig lieber zum Sitztrapez. Gleiches gilt für Gelegenheitssurfer, die nur selten aufs Wasser kommen.

Letztendlich ist es aber auch eine Geschmacksfrage. Wenn du die Möglichkeit hast, dann probiere beide Varianten aus – am besten jeweils mehr als nur ein Modell. So findest du heraus, welche Trapezform dir eher liegt.

Wie du das passende Trapez für dich findest

Das ist absolut wichtig: Ein Trapez solltest du immer im Surfshop anprobieren und dich im Zweifel beraten lassen. Nur dann kannst du sicher sein, dass es dir wirklich passt und gut sitzt.

Ich empfehle dir nicht, ein Trapez auf gut Glück einfach online zu kaufen! Die Ausnahme ist natürlich, wenn du bereits weißt, dass es dir gut passt.

Die Trapeztampen

Auch bei den Tampen gibt es Unterschiede. Du hast die Wahl zwischen:

  • unterschiedlich langen Tampen

  • und außerdem fixe oder in der Länge verstellbare Tampen.

Die Länge von Trapeztampen wird in Inch angegeben und reicht von ca. 18 bis 36 Inch. Vor allem zu Anfang solltest du längere Trapeztampen mit mindestens 26 Inch wählen. Je kürzer die Tampen, desto schwieriger ist es auch, dich ein- und auszuhaken.

Vario-Trapeztampen bieten sich vor allem anfangs an – sie kannst du in der Länge verstellen und so ausprobieren, welche Einstellung dir am besten gefällt.

Übrigens: Eine detaillierte und genaue Artikelserie zu Trapeztampen findest du auf dem Blog von Severne. Die Artikel sind zwar auf Englisch – aber sehr empfehlenswert.

5.3 Transporttaschen

Die ganze Windsurfausrüstung ins Auto schmeißen und los?

Kann man machen – aber damit gehst du auch das Risiko ein, etwas an deinem teuren Equipment zu beschädigen.

Und spätestens, wenn du mit deinem Material im Flugzeug verreisen willst, kommst du um eine Transporttasche nicht herum.

Und die gibt es in allen möglichen Ausführungen:

  • Boardbags für ein oder mehrere Bretter

  • Kombibags für die ganze Windsurfausrüstung

  • Masttaschen

  • Taschen extra fürs Flugzeug (diese sind besser gepolstert)

Ein Bild von meinem Boardbag, das auf dem Boden liegt.

Mein Boardbag, mit dem ich meine Windsurfausrüstung im Flugzeug transportiere.

5.4 Tampen

Tampen brauchst du für die Verlängerung und für den Gabelbaum. Aber auch ein Ersatztampen am Trapez kann viel Sicherheit bringen.

Es gibt Tampen in unterschiedlichen Stärken – der beste und beständigste ist wohl der Dyneema-Tampen. Er kostet zwar pro Meter etwas mehr als normale Tampen, aber dafür hält er auch deutlich länger. Im Gegensatz zu anderen Tampen scheuert er auch nicht durch und ist sehr reißfest.

Ein Bild von dem beschriebenen Dyneema-Tampen. Er liegt auf einem weißen Tisch.

Ein paar Meter Tampen auf Reserve können nicht schaden.

Das gibt dir auch mehr Sicherheit auf dem Wasser – spätestens, wenn dir mal bei Atom-Hack und ablandigem Wind ein Tampen beim Surfen reißt, weißt du was ich meine ;-)

Alles in allem schadet es nicht, wenn du immer ein paar Meter Reservetampen zu Hause bzw. dabei hast. So kannst du einen gerissenen Tampen schnell austauschen. Wenn ich Neuen brauche, bestelle ich mir immer direkt 10 Meter – das reicht dann auch für die nächsten Jahre.

6. Der richtige Board- und Segeltyp für dich

Wenn du schon einmal online nach Windsurfausrüstung geschaut hast, ist dir bestimmt aufgefallen: Es gibt nicht nur das eine Brett oder Segel.

Im Gegenteil: Es gibt viele unterschiedliche Board- und Segelformen, die immer auf eine bestimmte Disziplin im Windsurfen ausgerichtet sind. Die wichtigsten sind:

  • Beginner

  • Freeride, Freemove und Freerace

  • Wave und Freestyle

  • Slalom und Race

Zusätzlich gibt es noch ein paar Unterkategorien, auf die ich hier nicht weiter eingehe.

Nun stellt sich die Frage: Was bedeuten die unterschiedlichen Begriffe? Und was ist für dich die richtige Ausrüstung?

Das schauen wir uns jetzt an.

6.1 Beginner-Material

Das Anfängermaterial kennst du noch aus deinem Windsurfkurs.

Wenn du es mit dem Windsurfen aber auch nur ansatzweise ernst meinst, rate ich dir: Kaufe dir kein Einsteigermaterial. Warum? Ganz einfach: Du wächst schnell aus dem Equipment heraus – und brauchst dann wieder Neues.

Außerdem sind die Boards groß, schwer und sperrig. Du brauchst also viel Lagerplatz, und außerdem ist es eine Qual, sie zu transportieren.

Wenn du dir noch nicht zutraust, fortgeschrittenes Material zu fahren, springe nochmal zu Punkt 1 zurück. Überlege genau, ob es schon Sinn macht, dir eine eigene Windsurfausrüstung zu kaufen.

6.2 Freeride-, Freemove- und Freerace-Material

Freeride Bretter und Segel sind in der Regel der erste Zwischenstopp nach dem Einsteigermaterial. Das Equipment ist darauf ausgelegt, schnell zu werden und ins Gleiten zu kommen.

Mit einem Freerideboard und –segel kannst du also zu Beginn nichts falsch machen. Das Material ist gutmütig und nicht schwierig zu fahren. Auf einem für dich passenden Board kannst du wichtige Fähigkeiten lernen: Sicher in Trapez und Schlaufen gleiten, den Wasserstart und auch Gleitmanöver wie die Powerhalse und die Schnelle Wende.

Gleiches gilt für Windsurfboards und -segel aus dem Freemove-Bereich. Das Material ist nicht ausschließlich zum Flachwasserheizen gemacht – du kannst damit auch ein wenig in die Welle gehen oder erste Sprünge probieren. Dafür ist es schon ein wenig anspruchsvoller zu fahren als Freeride.

Freerace erfordert schon mehr Erfahrung als das Freeride-Material. Hier geht es darum, hohe Geschwindigkeiten zu erreichen – aber trotzdem noch gutmütiges und einfaches Material zu fahren. Deswegen haben Freerace-Segel auch nicht immer Camber.

6.3 Wave- und Freestyle-Material

Das Equipment aus dem Wave- und Freestylebereich ist nicht wirklich für Aufsteiger geeignet. Insbesondere die Boards sind sehr klein und darauf ausgelegt, zu tricksen bzw. Wellen abzureiten.

Die Ausnahme: Wavesegel kannst du insbesondere bei starkem Wind auch als Aufsteiger verwenden. Achte aber darauf, ein gemäßigtes Wave-Segel zu kaufen – und kein Power-Wave-Segel.

6.4 Slalom- und Racematerial

Die Windsurfausrüstung der Disziplin Slalom hat nur eine Aufgabe: Kompromisslose Geschwindigkeit. Dementsprechend anspruchsvoll ist das Equipment auch zu fahren.

Deswegen: Slalommaterial ist nichts für Aufsteiger.

7. Die Windsurfausrüstung neu oder gebraucht kaufen?

Neu oder gebraucht – das ist hier die Frage.

Natürlich spielt hier auch die Dicke deines Geldbeutels eine Rolle. Aber generell gilt: Gebraucht findest du fast alles. Von neuem, aktuellem Material bis hin zu Antiquitäten aus den 80ern.

Besonders Boards gebraucht zu kaufen kann sinnvoll sein, denn: Neue Windsurfbretter erleben einen massiven Wertverlust. Alleine schon dadurch, dass jährlich eine neue Kollektion auf den Markt kommt.

Aber: Es kann sehr langwierig sein, ein gebrauchtes Board in der passenden Größe und zum passenden Preis gebraucht zu finden. Ganz besonders Boards über 110 l findet man nicht so oft. Und wenn, dann gehen sie sehr schnell über den Tisch.

Bei den Windsurfsegeln hast du eine größere Auswahl – du kriegst Segel aber auch neu zu einem guten Preis. Einige Segelhersteller sind sehr günstig, sodass es auch Sinn machen kann, sich direkt ein Neues zu kaufen. Hinzu kommt, dass man gebrauchten Segeln nicht immer ansieht, wie gut (oder schlecht) sie vom Vorbesitzer behandelt wurden.

Solltest du dich zum Gebrauchtkauf entscheiden, lerne, auf welche Abnutzungsspuren du bei der Windsurfausrüstung achten musst. Einen guten Leitfaden zu Gebrauchtmaterial hat das SURF-Magazin geschrieben.

8. Wieviel kostet eine Windsurfausrüstung?

Eine der Lieblingsfragen meiner Schüler und Freunde: Was kostet eigentlich so eine komplette Ausrüstung?

Das mag jetzt vielleicht etwas unbefriedigend für dich sein, aber die Antwort ist: Es kommt darauf an.

Du kannst schon für unter 1000 € gebrauchtes Windsurfequipment finden – aber auch mehrere tausend Euro für aktuelles Material ausgeben.

Besonders Boards sind neu sehr teuer. Einige wenige günstige Modelle starten bei ca. 1000 €, die 2000 € Marke ist dann aber auch schnell erreicht.

Segel bekommst du schon zu einem günstigeren Preis – hier kommt es auch stark darauf an, von welcher Marke du kaufst. Zwischen den einzelnen Marken gibt es sehr große Preisunterschiede.

Alles in allem: Um eine gescheite, komplette Windsurfausrüstung zu kaufen, solltest du mit mindestens 2.500 € rechnen. Es geht günstiger, es geht auch deutlich teurer. Aber 2.500 € ist ein guter Anhaltspunkt.

Mein Top-Tipp

Du bist ein Sparfuchs und möchtest trotzdem eine recht aktuelle Ausrüstung kaufen?

Dann habe ich etwas für dich: Jährlich bringen die Hersteller neue Boards und Segel heraus – und genau dann sinken die Preise für die Vorjahresmodelle. Wenn du dir die Auslaufmodelle kaufst, kannst du richtig Geld sparen – und hast trotzdem eine moderne Ausrüstung.

9. Fazit

Du hast jetzt einen sehr umfassenden Einblick über die Ausrüstung im Windsurfen bekommen.

Du hast gelernt:

  • Worauf genau es bei den einzelnen Ausrüstungsstücken ankommt

  • Wie sie zusammen spielen

  • Und etliche kleine Tricks, die dir Zeit, Geld und Nerven sparen werden

Wie eingangs bereits erwähnt, ist dieser Artikel trotzdem kein Ersatz für eine persönliche und kompetente Beratung. Zu viele individuelle Faktoren spielen eine Rolle, als dass er eine solche ersetzen könnte.

Wenn du möchtest, dass ich dich bei der Wahl der perfekten Ausrüstung unterstütze, ist das gar kein Problem. Du kannst dich hier auf die Warteliste für meine Materialberatungen eintragen.

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Aber auch, wenn du dir die Ausrüstung lieber selbst zusammenstellst – ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Spaß und Erfolg dabei!

See u on the Water

Dein Paris

Ein Bild vom Autor, Paris: Ein langhaariger junger Mann, der vor dem Hafen und Sonnenuntergang steht.

Hi, mein Name ist Paris. Ich bin Windsurflehrer und der Autor hinter TheWindySoul. Auf meinem Blog helfe ich meinen Lesern, Windsurfen zu lernen und ihre Fähigkeiten aufs nächste Level zu bringen.

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Paris

Hi, ich bin Paris und der Autor hinter TheWindySoul. Aus meiner Erfahrung als Windsurflehrer helfe ich dir, besser zu surfen und dich an neue Spots zu bringen.

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