Wie du in 5 einfachen Schritten Windsurfen mit Trapez lernst

Er ächzte.

Seine Knie zitterten.

Doch er konnte die gewaltige Last nicht ablegen.

Was war da los?

Einst kämpften die Titanen gegen die olympischen Götter.

Ihr Anführer: Atlas.

Die Titanen wurden vernichtend geschlagen – und Zeus ersann eine besondere Bestrafung für Atlas:

Er verdammte ihn dazu, das Gewicht des Himmels auf seinen Schultern zu tragen.

Bis zum heutigen Tag schwitzt er unter dieser Last – und sorgt dafür, dass der Himmel nicht auf die Erde fällt.

Und weißt du was?

Auch viele Windsurfer fühlen sich nach einem langen Surftag wie Atlas:

Erschlagen und kaputt – besonders, wenn sie nach der Session mit letzter Kraft ihr Equipment aus dem Wasser schleppen.

Aber warte!

Bevor du Windsurfen hinschmeißt und Kiter wirst:

Es gibt einen einfachen Weg, durch den du

  • dir viel Kraft sparst,

  • am Ende des Tages weniger erschöpft bist

  • und deutlich länger surfen kannst.

Dieser Weg heißt:

Lerne Windsurfen mit Trapez.

Ein junger Mann, der auf einem Windsurfbrett steht und ins Trapez eingehakt ist.

Windsurfen mit Trapez zählt zu den absoluten Grundlagen unseres Sports.

Um dir dabei zu helfen, habe ich diesen Artikel geschrieben.

In fünf Schritten lernst du:

  • Welche zwei Voraussetzungen stimmen müssen, bevor du überhaupt aufs Wasser gehst – sonst wirst du keine Freude am Trapezsurfen haben

  • Wie du dein Equipment richtig einstellst, sodass dich das Trapez unterstützt – und nicht gegen dich arbeitet

  • Wie du mit nur wenigen Übungen so sicher im Trapez wirst, dass es sich wie ein Teil deines Körpers anfühlt

Außerdem zeige ich dir den wichtigsten Schritt, wenn du Windsurfen mit Trapez lernst.

(Überspringst du ihn, wird sich das irgendwann rächen.)

Noch eine wichtige Sache:

Dieser Artikel stammt aus meiner Erfahrung als Windsurflehrer mit über 1.000 Schülern.

Meine Schüler surfen oft nach nur ein bis zwei Stunden sicher im Trapez – zumindest in moderaten Bedingungen.

Du bekommst hier also kein Hören-Sagen-Gelaber – sondern erprobte Ansätze, die ich in der heißen Realität des Unterrichts geschmiedet habe.

Viel Spaß beim Lesen!

Was ist ein Trapez beim Windsurfen?

Überspringe diesen Abschnitt, wenn du schon genau weißt, was ein Trapez ist.

Ansonsten:

Lies weiter ;-)

Das Trapez ist eine Art Gurt, den du dir um die Hüfte schnallst.

Ein junger langhaariger Mann, der ein Windsurfsegel über dem Kopf trägt. Er trägt ein Trapez und schaut an der Kamera vorbei in die Ferne.

Ich mit Trapez ;-)

An der Vorderseite befindet sich ein Haken: der Trapezhaken.

Mit diesem Haken fängst du die Trapeztampen ein. Sie sind am Gabelbaum auf beiden Seiten befestigt.

Du bist dann also mit dem Segel verbunden.

Ein junger Mann mit langen Haare, der ein Trapez trägt und über die Trapeztampen mit dem Windsurfsegel verbunden ist.

So sieht es dann aus.

Jetzt sagst du vielleicht:

„Ok Paris, verstehe ich – aber warum sollte ich das machen?“

Weil du durch das Trapez den Segelzug mit deinem Körpergewicht ausgleichen und deine Arme massiv entlasten kannst.

Für dich bedeutet das:

  • Du kannst deutlich länger surfen gehen

  • Du bist nach einer Session viel weniger erschöpft

  • Und es fällt dir leichter, den Segelzug bei starkem Wind in Geschwindigkeit umzuwandeln

  • Plus: Du wirst das Gefühl lieben, im Trapez eingehängt über das Wasser zu sausen :-)

Alles klar?

Top. Vielleicht fragst du dich aber auch noch:

"Ab wann kann ich eigentlich Windsurfen mit Trapez lernen?"

Das fragen mich meine Schüler in meinen Windsurfcamps immer wieder.

Die Antwort:

Je früher du Trapezsurfen lernst, umso besser.

Nur die Basics müssen sitzen – du solltest also:

  • in moderaten Bedingungen sicher Höhe laufen können,

  • dich mit der Steuerung wohl fühlen

  • und im Idealfall auch schon erste Wenden und Halsen probiert haben.

(Hier findest du eine Anleitung zur Wende und Halse.)

Hört sich das nach dir an?

Super!

Dann verliere keine Zeit und starte so bald wie möglich mit dem Trapez!

Kommen wir nun zu Schritt 1.

Windsurfen Trapez Schritt 1: Was du von James Cameron über das Trapezsurfen lernen kannst

„Leinen los!“

Ein Ruck geht durch das Tauchboot, und dann passiert alles plötzlich ganz schnell:

Mit 150 Metern in der Minute sinkt es wie ein Stein in die Tiefe!

An Bord: James Cameron.

Sein Ziel?

Der Mariannengraben – mit 11.000 Metern unter der Oberfläche der tiefste Punkt der Erde.

Seine Mission ist erfolgreich:

Nur wenige Stunden später kehrt er gesund an die Oberfläche zurück – mit Proben des Meeresbodens und spektakulären Bildern im Gepäck.

Unglaublich, oder?

James und sein Team hatten das Tauchboot 7 Jahre lang geplant, konstruiert, erprobt und getestet.

Diese Vorlaufzeit war auch nötig – immerhin musste die Technik zu 100% zuverlässig sein.

Und weißt du was?

Wenn du Windsurfen mit Trapez lernst ist es ähnlich.

Auch wenn es hier nicht um Leben oder Tod geht – aber mit dem falschen Equipment wirst du keine Freude am Trapezsurfen haben.

Deswegen ist Schritt 1:

Nutze das richtige Material.

Ein junger Mann, der vor einem Windsurfbrett kniet und gerade den Mastfuß ins Brett schraubt.

Das passende Equipment ist ausschlaggebend dafür, ob du Freude am Windsurfen mit Trapez hast - oder auch nicht.

„Ok Paris – aber was genau ist das richtige Material?“

Lies weiter, und ich zeige es dir.

1.1 Das Trapez

Wenn du du schon mal in einem Surfshop warst, weißt du:

Es gibt eine große Auswahl an unterschiedlichen Trapezen.

Sie unterscheiden sich in Größe, Form und Farbe – und einigem mehr.

Die erste Frage, die sich stellt:

Hüft- oder Sitztrapez – was ist besser?

Grundsätzlich unterscheidet man heute zwischen zwei verschiedenen Trapezarten:

Dem Hüft- und dem Sitztrapez.

Das Hüfttrapez schnallst du dir wie einen Gürtel um die Hüfte; in das Sitztrapez steigst du wie in einen Klettergurt hinein.

Bleibt die Frage:

Was ist besser und was solltest du wählen?

Die kurze Antwort:

Einsteigern im Trapezsurfen rate ich zum Hüfttrapez. Danach kommt es drauf an.

Ein junger Mann, der ein Windsurfsegel hält. Er steht direkt an der Wasserkante, im Hintergrund ist eine kleine Insel zu sehen.

Für deine ersten Versuche ist ein Hüfttrapez besser geeignet.

Denn beide Trapeze haben ihre Vor- und Nachteile, und beide haben ihre Daseinsberechtigung.

Früher hat man gesagt:

  • Surfer, die auf Geschwindigkeit aus sind, greifen eher zum Sitztrapez und

  • Surfer, die auf Welle und Manöver heiß sind, eher zum Hüfttrapez.

Heute ist das aber nur noch eine grobe Faustregel, die man genauso gut umdrehen kann.

Letztendlich ist es eine Geschmackssache – wenn du irgendwann die Chance hast, empfehle ich dir, beide Varianten zu testen.

Alles klar?

Super – aber vielleicht fragst du dich auch noch:

Kaufen oder leihen?

Für deine ersten Versuche kannst du dir ein Trapez ausleihen.

Aber:

Wenn du planst, auch in Zukunft mindestens einmal im Jahr Windsurfen zu gehen, dann:

Kauf dir ein eigenes Trapez.

Du bist heiß auf Windsurfen? Dann könnte ein eigenes Trapez sinnvoll sein.

Denn ein eigenes Trapez hat viele Vorteile:

  • Du weißt genau, dass es dir passt und gut sitzt – an Surfschulen musst du die Marke und das Modell nehmen, was du bekommst.

  • Du hast es immer zur Hand – im Gegensatz zur Surfschule, wo jemand anders vielleicht schon deine passende Größe ausgeliehen hat.

  • Und du sparst Geld – denn eine Surfschule leiht dir das Trapez auch nicht für lau aus. Wenn du dir die Leihgebühr sparst, hat sich die Ausgabe für das eigene Trapez schnell gelohnt.

„Alles klar Paris, hört sich logisch an. Und worauf muss ich beim Kauf achten?“

Nur auf eine Sache:

Geh in einen Surfshop, probiere mehrere Modelle an und lass dich beraten.

Warum?

Weil Trapeze wie Unterhosen sind:

Trägst du das falsche Modell, zwickt, drückt und kneift es und vermiest dir den ganzen Tag.

Das kannst du leicht vermeiden – die Jungs und Mädls im Shop helfen dir gerne, das richtige Trapez für dich zu finden.

Ok – als nächstes sehen wir uns die Trapeztampen an.

1.2 Die Trapeztampen

Die Trapeztampen sind genauso wichtig wie das Trapez selbst.

Was gibt es hier also alles zu beachten?

Zuerst meine Empfehlung:

Kaufe dir für deine ersten Versuche Variotampen mit einem Verstellbereich zwischen 20“ und 30“.

Ein junger Mann mit langen Haaren, der ein Windsurfsegel am Strand an den Trapeztampen festhält.

Die richtige Länge der Trapeztampen ist entscheidend.

Nun die Hintergründe:

Trapeztampen gibt es in verschiedenen Längen. Die Länge wird dabei in Inch (“) angegeben und reicht von ca. 18“ bis ca. 36“.

Zu Beginn weißt du natürlich noch nicht, welche Länge für dich passend ist.

Und genau deswegen empfehle ich dir für den Anfang Vario-Trapeztampen.

Im Gegensatz zu fixen Tampen kannst du diese in der Länge verstellen – und so mit unterschiedlichen Einstellungen experimentieren.

Wie du die Tampen richtig einstellst?

Das verrate ich dir gleich ;-)

Doch zuvor: Eine wichtige Frage steht noch im Raum.

Und zwar:

1.3 Welches Brett und Segel für die ersten Versuche mit Trapez?

Die kurze Antwort:

Nimm ein Anfängerbrett mit Schwert zwischen 180 l – 220 l. Außerdem ein Anfängersegel zwischen 3 qm und 5 qm.

Mit diesem Setup kannst du dich entspannt auf das Trapez einlassen und konzentrieren.

Was dagegen nicht gut funktioniert:

  • Ein kleines Brett, auf dem du ständig ums Gleichgewicht kämpfen musst und

  • ein Segel über 5 qm, das viel Druck hat und massiv an dir zieht.

Warum empfehle ich dir ein Anfängersegel?

Ganz einfach: Einsteigersegel zum Windsurfen lernen sind ziemlich robust.

Wenn du Windsurfen mit Trapez lernst, wirst du mit dem Haken ins Segel fallen.

Das ist so sicher wie der Stau auf der A8.

Ein Anfängersegel geht dann nicht gleich kaputt – im Gegensatz zu folierten Segeln, in denen du schnell einen Riss hast.

Ein Windsurfsegel mit einem großen Riss.

Nimm für deine ersten Versuche ein Anfängersegel - dann ersparst du dir so etwas ;-)

Dein Geldbeutel wird es dir danken ;-)

Wie du mit nur 4 Minuten am Tag zu einem sicheren und souveränen Windsurfer wirst!
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Windsurfen Trapez Schritt 2: Die Voraussetzung für deine ersten Versuche, mit der alles steht und fällt

Ich laufe mit Brett und Segel über den Strand, während der Wind mit über 30 Knoten an mir reißt und meine Haare wild verwirbelt.

Hundert Meter vom Strand entfernt detoniert eine 3-Meter-Welle krachend auf dem Wasser, die Gischt glitzert in der Sonne.

Gute Bedingungen für souveräne Surfer?

Definitiv!

Gute Bedingungen zum Trapez lernen?

Eher weniger.

Ein Windsurfer mit einem bunten Segel, der gerade eine kleine Welle hinab surft. Im Hintergrund ist ein weiterer Surfer zu sehen, der von der Kamera weg surft.

Schön, oder? Leider absolut ungeeignet, um Windsurfen mit Trapez zu lernen.

Für deine ersten Versuche spielen die Bedingungen eine große Rolle – und deswegen ist Schritt 2:

Lerne in den richtigen Bedingungen Windsurfen mit Trapez.

Zwei Sachen sind dazu wichtig – erstens:

Schwacher Wind.

Für deine ersten Male sind 10 Knoten völlig ausreichend – mehr brauchst du nicht.

Ist der Wind stärker und dazu noch ruppig und böig, kannst du dich nicht auf das Trapez einlassen und konzentrieren.

Aber:

Mit ein wenig Übung wirst du schon bald auch bei 20+ Knoten sicher im Trapez Windsurfen.

(Mehr Infos zum Thema Wind findest du in meinem Artikel zur Theorie des Windsurfens.)

Zweitens:

Flaches Wasser.

Versteh mich bitte nicht falsch:

Natürlich kannst du auch an Revieren mit Chop und kleinen Wellen Trapezsurfen lernen.

Aber:

Mit Flachwasser wird es dir deutlich leichter fallen.

Warum?

Weil du dich besser auf das Trapez einlassen kannst, wenn du nicht mit Wellen um dein Gleichgewicht kämpfen musst.

Ein gutes Beispiel ist der Spot Kefalos auf der griechischen Insel Kos.

Der Wind weht dort ablandig und bügelt das Wasser glatt – die perfekten Bedingungen zum Trapez lernen.

(Das Revier ist so gut, dass ich dort sogar Windsurfcamps für Aufsteiger organisiere ;-))

In meinem Artikel zum Windsurfen & Wingfoilen auf Kos findest du mehr Infos zum Spot.

Als nächstes zeige ich dir einen typischen Fehler, der dir den Spaß am Trapezsurfen raubt wie eine Elster.

Einen Fehler, der leicht zu vermeiden ist – wenn du nur weißt, wie.

Windsurfen Trapez Schritt 3: Wie du niemals Spaß am Trapezsurfen haben wirst

Abraham Lincoln sagte:

„Wenn ich acht Stunden Zeit hätte, um einen Baum zu fällen, würde ich sechs Stunden die Axt schleifen.“

Beim Windsurfen mit Trapez ist es ähnlich: Die Vorbereitung ist entscheidend.

Zwar brauchst du dafür keine sechs Stunden – aber wenn du diesen Schritt auslässt, wirst du keine Freude am Trapezsurfen haben.

Deswegen ist Schritt 3:

Stelle deine Ausrüstung richtig ein.

Ein Windsurfsegel in der Nahaufnahme. Das Segel steht am Strand und wird von zwei Armen am Gabelbaum festgehalten. Man sieht nicht, wer das Segel hält.

Du wirst niemals Spaß am Windsurfen mit Trapez haben, wenn du deine Ausrüstung nicht richtig einstellst.

Dazu gibt es drei wichtige Stellschrauben:

  1. Die Gabelbaumhöhe

  2. Die Länge der Trapeztampen

  3. Die Position der Trapeztampen

Und keine Sorge – diese Einstellungen sind ziemlich simpel.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Sie sind in weniger als fünf Minuten machbar.

In meinen Camps unterrichte ich dazu meine 2-Schritte-Formel.

Normalerweise zeige ich sie nur meinen Schülern – doch ich habe mich dazu entschlossen, die Formel auch dir mit auf den Weg zu geben.

Ganz umsonst, ohne E-Mail, einfach so.

Als kleines Dankeschön kannst du mir gerne einen Kommentar unter diesem Artikel schreiben und erzählen, wo du am liebsten Windsurfen gehst ;-)

Hier die 2-Schritte-Trapeztampen-Formel:

Schritt 1: Grobeinstellung an Land
Schritt 2: Feineinstellung auf dem Wasser

Einfach und simpel, oder?

Lass uns das durchgehen.

Trapeztampen-Formel-Schritt 1: Die Grobeinstellung an Land

Du startest mit der ersten Stellschraube an deiner Windsurfausrüstung:

Wie du die Gabelbaumhöhe richtig einstellst

Schon für einen reinen Anfänger ist die Gabelbaumhöhe entscheidend – doch sie ist noch wichtiger, wenn du Windsurfen mit Trapez lernst.

Kennst du die Daumenregel: „Gabel zwischen Brust- und Schulterhöhe“?

Ab jetzt darfst du dich an der „Schulterhöhe“ orientieren.

Stellst du die Gabel niedriger ein, bekommst du beim Surfen keine Spannung auf die Trapeztampen.

(Hier findest du eine Anleitung dazu, wie du dein Windsurfsegel aufbaust.)

Dein erster Schritt ist also:

Stelle die Gabel auf Schulterhöhe – bevor du überhaupt an die Trapeztampen denkst!

Ein langhaariger junger Mann, der am Strand steht und Windsurfsegel hält.

Gabel auf Schulterhöhe - sonst bekommst du keine Spannung auf die Tampen.

Hast du das erledigt, kommen wir zur zweiten Stellschraube:

Wie du die Trapeztampen richtig positionierst

Die Trapeztampen werden am Segeldruckpunkt befestigt – also dem Punkt, an dem in deinem Segel die meiste Kraft wirkt.

Wie findest du den Segeldruckpunkt?

Es gibt dazu mehrere Methoden – für mich und meine Schüler hat sich diese hier erprobt:

Lege dein Segel auf den Boden und stelle dich an der Mastseite neben das Segel.

Hebe nun den Gabelbaum mit zwei Fingern an.

Dein Ziel: Finde die Stelle am Gabelbaum, an der das Segel an keinem Punkt mehr den Boden berührt, wenn du es anhebst.

Das Ganze sollte dann so aussehen:

Ein Windsurfsegel liegt am Strand am Boden. Jemand hebt es mit zwei Fingern am Gabelbaum nach oben. So kann man zum Windsurfen mit Trapez die Tampen richtig einstellen.

Hebst du das Segel an der richtigen Stelle an, fühlt es sich harmonisch und ausbalanciert an.

Et voilà – du hast den Segeldruckpunkt gefunden.

Hebst du das Segel zu weit vorne an, ist es nicht ausbalanciert – das Schothorn berührt den Boden.

Hebst du das Segel zu weit hinten an, berührt der Mast den Boden.

Suche also die Position, in der das Segel harmonisch und ausbalanciert in der Luft schwebt.

Platziere dort die Trapeztampen.


Ziemlich einfach, oder?

Achte darauf, zwischen den Tampen maximal eine Faustbreit Abstand zu halten.

Eine Nahaufnahme der Trapeztampen. Eine Faust liegt zwischen den Tampen und zeigt, dass die Trapeztampen nicht zu weit auseinander liegen sollten.

Eine Faustbreit zwischen den Tampen genügt.

Enger ist ok, breiter sollten sie nicht eingestellt sein.

Kommen wir zur letzten Stellschraube:

Wie du die Länge der Trapeztampen richtig einstellst

Die Faustregel:

Wenn du mit der Hand den Gabelbaum umgreifst, sollte dein Ellenbogen am unteren Ende der Tampen anliegen.

Beim Windsurfen mit Trapez ist entscheidend, dass man die Tampen richtig einstellt. Auf dem Bild sieht man, wie ein junger Mann seinen Ellenbogen in die Tampen legt und somit die richtige Länge findet.

So findest du ganz simpel die richtige Länge der Tampen.

Und das war es auch schon! Kommen wir nun zu Schritt 2.

Trapeztampen-Formel-Schritt 2: Feineinstellung auf dem Wasser

Du hast nun dein Equipment an Land eingestellt – doch auf dem Wasser wird wahrscheinlich trotzdem noch nicht alles zu 100% passen.

Deswegen überprüfst du im zweiten Schritt deine Einstellungen nochmals auf dem Wasser – und passt sie direkt an, falls nötig.

Gehe dazu surfen und fahre ein paar Runden eingehakt im Trapez.

Oft gibt es zwei typische Probleme:

#1: Die Trapeztampen sind so hoch, dass dir das Ein- und Aushaken schwer fällt.

Die Lösung: Entweder ist deine Gabel zu hoch oder die Trapeztampen zu kurz. Passe sie entsprechend an.

#2: Du hakst dich immer wieder von alleine aus und kriegst keine Spannung auf die Tampen.

Die Lösung: Entweder ist deine Gabel zu niedrig oder die Tampen zu lang. Passe sie entsprechend an.

Auch die Position der Tampen solltest du überprüfen:

  • Die Tampen sollten ein wenig weiter nach hinten, wenn du viel Druck im Segel hast und deine hintere Hand immer sehr weit hinten auf der Gabel liegt.

  • Die Tampen sollten ein wenig weiter nach vorne, wenn du sehr viel Zug auf dem vorderen Arm hast und das Segel dich ständig in einen Schleudersturz ziehen will.

Und siehe da:

Schon hast du mit der 2-Schritte-Trapeztampen-Formel in nicht mal fünf Minuten dein Equipment richtig eingestellt!

Super, oder?

Windsurfen Trapez Schritt 4: Die WICHTIGSTE Übung, wenn du Trapezsurfen lernst

Achtung:

Dieser Schritt wird dir nicht gefallen.

Dennoch ist er wichtig und du solltest ihn nicht überspringen.

Worum geht es?

Ganz einfach – der vierte Schritt lautet:

Übe Stürzen im Trapez.

„Hä? Aber Paris, ich falle sowieso oft genug ins Wasser. Warum soll ich das jetzt bitte noch üben?“

Weil du mit eingehaktem Trapez stürzen wirst – ob du willst oder nicht.

Versteh mich bitte nicht falsch:

Diese Stürze sind nicht schlimm.

Aber wenn du sie in einer sicheren und kontrollierten Umgebung übst, weißt du was auf dich zukommt – und wirst auch bei einem „echten“ Sturz richtig reagieren.

Deswegen trainiere ich mit meinen Schülern im Windsurfkurs als erstes die Trapez-Stürze.

Wovon es zwei typische Varianten gibt:

  • Den Luvsturz, bei dem du in einem Windloch nach hinten auf den Rücken fällst und das Segel über dir landet.

  • Und den Leesturz, bei dem du in einer Böe nach vorne gezogen wirst und auf das Segel fällst.

Ok, sehen wir uns das einmal an.

Der Luvsturz

Ein Surfer, der gerade rückwärts ins Wasser fällt. Das Segel wird gleich über ihm liegen.

Beim Luvsturz fällst du rückwärts ins Wasser, das Segel landet über dir.

Manche Trapezschüler finden es beängstigend, unter dem Segel zu liegen.

Sie haben Angst, sich nicht aus dem Trapez aushaken zu können, unter dem Rigg gefangen zu sein und den Kopf nicht über Wasser zu bekommen.

Ich kann das verstehen – niemand will beim Windsurfen ertrinken.

Diese Angst ist aber unbegründet – denn:

Meistens hakst du dich sowieso von alleine aus, wenn du nach hinten fällst.

Doch selbst wenn nicht – die Trapeztampen lassen dir immer genug Spiel, um zumindest mit dem Kopf über Wasser zu kommen.

Ertrinken, weil dich das Trapez unter Wasser gefangen hält?

Das ist fast unmöglich!

Aber:

Es ist nun mal eine Sache, das auf logischer Ebene zu wissen.

Eine ganz andere ist es, die Situation wirklich erlebt zu haben – und zu spüren, dass dir nichts passieren kann.

Deswegen:

Übe den Luvsturz in einer ruhigen und kontrollierten Umgebung. Hake dich ins Trapez ein und lass dich nach hinten fallen.

Achte darauf, den Gabelbaum nicht loszulassen. Deine Hände sollten immer an der Gabel bleiben – dadurch kannst du dich unter Wasser besser orientieren.

Und das war es auch schon!

Übe diesen Sturz, bis du jegliche Angst oder Hemmungen verloren hast.

Der Leesturz

Ein Surfer, der gerade von seinem Segel vorwärts ins Wasser gezogen wird. Er wird gleich auf dem Segel landen.

Beim Leesturz fällst du auf das Segel.

Der Leesturz ist das Gegenteil vom Luvsturz:

Hier landest du nicht unter, sondern auf dem Segel.

Er passiert, wenn du von einer Böe überrascht wirst und das Segel dich nach Lee ins Wasser zieht.

Diese Situation ist nicht beängstigend oder angsteinflößend – aber:

Hier kannst du dein Segel beschädigen.

Und zwar, wenn du mit dem Trapezhaken oder den Knien ins Segel fällst – und plötzlich ein Loch im Rigg hast.

Das muss nicht sein – und ist obendrein leicht zu vermeiden.

Wie?

Indem du den Sturz im Vorhinein übst und dadurch auch bei einem „echten“ Sturz richtig reagierst.

„Ok Paris, und wie reagiere ich richtig?“

Gut, dass du fragst!

Die Antwort:

Anstatt mit Voll-Karacho ins Segel zu fallen, gehe in eine Liegestützposition.

Das Ganze sieht dann so aus:

Ein Surfer, der in einer Liegestütztposition auf seinem Segel liegt.

Hier gilt: Körperspannung!

Die Füße bleiben auf dem Brett, die Hände an der Gabel, die Arme durchgestreckt.

Kein Teil deines Körpers sollte das Segel berühren. So vermeidest du, dein Rigg zu beschädigen – und die saftige Rechnung vom Segelmacher zu bezahlen.

Übe auch diesen Sturz, bis du dich damit gut fühlst und automatisch in die Liegestützposition gehst.

Alles klar?

Super!

Dann kommen wir nun zu Schritt 5 dieses Artikels.

Windsurfen Trapez Schritt 5: 3 simple Übungen, durch die du schnell zum Trapez-Profi wirst

Ok – jetzt kommt der Abschnitt, auf den du gewartet hast:

Es geht endlich an die Technik!

Damit du so schnell wie möglich sicher im Trapez wirst, kommt hier Schritt 5:

Übe meine 3 Lieblingsübungen.

Wenn du sie ausgiebig trainierst, wirst du in nur ein oder zwei Stunden sicher im Trapez Windsurfen.

Hört sich gut an?

Finde ich auch. Hier kommen sie!

Übung #1: Ein- und Aushaken

Einfach, simpel und effektiv.

Zuallererst geht es nur darum, dich ein- und gleich darauf wieder auszuhaken.

Das Ziel:

Die Bewegung soll dir in Herz und Vorliekstrecker übergehen.

Es ist in Ordnung, wenn du anfangs noch zu den Trapeztampen hinabschauen musst.

Aber:

Nach deinen ersten Versuchen probiere das Ganze auch blind aus.

Bedeutet:

Lass deinen Blick in Fahrtrichtung und hake dich ein und aus, ohne nach unten zu sehen.

Wiederhole diese Übung 20 bis 30 Mal, damit du dich sicher und stressfrei ein- und aushaken kannst.

Übung #2: Entspanne dich

Die nächste Übung:

Surfe eine längere Strecke ins Trapez eingehakt.

Versuche, dabei locker zu lassen und dem Trapez zu vertrauen.

Das fühlt sich anfangs vielleicht noch ungewohnt an – aber du wirst den Dreh schnell rauskriegen.

Nach kurzer Zeit merkst du, dass du ein gutes Gespür für das Trapez bekommst. Du fängst an, ihm zu vertrauen – und den Segelzug mit deinem Körper auszugleichen.

Übung #3: Hände weg!

Die Übung ist simpel:

Hake dich ins Trapez ein und surfe ein paar Meter.

Nimm nun die vordere Hand vom Gabelbaum, sodass du nur mit deiner hinteren Hand und dem Trapez surfst.

Halte diese Position so lange wie möglich.

Dann kannst du wechseln – nimm jetzt also die hintere Hand vom Gabelbaum.

Klappt auch das, kannst du sogar noch einen Schritt weiter gehen:

Nimm nun beide Hände von der Gabel und surfe freihändig, nur noch durch das Trapez mit dem Segel verbunden.

Wenn du die Trapeztampen richtig eingestellt hast, kannst du eine längere Strecke komplett freihändig surfen.

Ein Windsurfer mit langen Haaren, der komplett freihändig surft. Er ist nur noch über das Trapez mit dem Segel verbunden.

Hang loose ;-)

Fazit

Du weißt jetzt alles, was du zum Windsurfen mit Trapez wissen musst.

Konkret hast du gelernt:

  • Welches Material für deine ersten Versuche gut geeignet ist

  • Welche Bedingungen zum Trapez lernen ideal sind

  • Und wie du dein Equipment in weniger als fünf Minuten richtig einstellst

Außerdem weißt du, warum du die zwei typischen Stürze üben solltest -  und wie du dich mit nur drei Übungen schnell ans Trapezsurfen gewöhnst.

Jetzt gilt es, nicht lange zu warten:

Nutze diese Anleitung und mache so bald wie möglich deine ersten Versuche mit Trapez!

Je früher du anfängst, desto besser.

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Besser Windsurfen: 8 einfache Methoden, die dich zu einem sicheren und souveränen Windsurfer machen

Dort zeige ich dir:

  • Den Trick #1, mit dem du selbst bei 25 Knoten Wind am Strand stehst und sagst: „Los geht’s, das habe ich unter Kontrolle!“

  • Das Geheimnis, wie du dein Können an Flautetagen verdoppeln und sogar verdreifachen kannst

  • Die Musikanten-Methode, mit der du neue Manöver und Techniken 3 mal effektiver und schneller lernst als bisher

Alles aus meiner Erfahrung als Surflehrer mit über 1.000 Schülern – die Methoden sind im heißen Feuer der Praxis erprobt.

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Infos zum Umgang mit deinen Daten in meiner Datenschutzerklärung.

Aber egal, ob du dabei bist oder auch nicht:

Viel Spaß beim Windsurfen mit Trapez!

See u on the Water

Dein Paris

FAQ

Du hast Fragen zum Artikel? Hier findest du Antworten.

#1: Sollte ich Unterricht nehmen, um Windsurfen mit Trapez zu lernen?

Du musst nicht zwingend Unterricht nehmen, um Trapezsurfen zu lernen. Ich selber habe es mir auch alleine beigebracht.

Aber:

Mit einem guten Lehrer lernst du Windsurfen mit Trapez deutlich schneller und mit einer besseren Technik.

Meine Schüler surfen normalerweise nach nur ein bis zwei Stunden sicher im Trapez – zumindest in moderaten Bedingungen.

Wenn du also schnell lernen willst oder dich beim Gedanken ans Trapez unwohl fühlst:

Nimm dir Unterricht.

Wenn du mit mir Trapezsurfen lernen willst – hier geht es zu meinen Windsurfcamps und -kursen.

#2: Machen Trockenübungen an Land Sinn?

Ich mache mit meinen Schülern keine Trockenübungen zum Trapezsurfen und halte sie auch nicht für sinnvoll.

Das Einstellen vom Material ausgenommen – ist klar, ne ;-)

#3: Wie lange dauert es, bis ich sicher im Trapez surfe?

Das kommt drauf, in welchen Bedingungen du Trapezsurfen lernst – und ob du alleine oder mit einem guten Lehrer startest.

Mit einer guten Anleitung sowie schwachem Wind und flachem Wasser kannst du bereits nach ein bis zwei Stunden sicher im Trapez surfen.

Um auch bei 20+ Knoten sicher im Trapez zu surfen, braucht es allerdings ein wenig mehr Übung.

#4: Welches Trapez ist zum Windsurfen am besten?

Es gibt nicht „das eine“ Windsurftrapez, das jedem passt.

Zwar ist zum Einstieg ein Hüfttrapez gut geeignet – aber welche Marke und welches Modell dir passt, kann ich nicht pauschal sagen.

Probiere deswegen am besten mehrere Trapeze an. Wenn du eins findest, das dir gut passt, dann kaufe dir dieses Modell.

#5: Gibt es einen Test von unterschiedlichen Trapezen?

Das Surf-Magazin testet regelmäßig verschiedene Trapeze.

Hier geht es zur Website.  Gib dort in der Suche einfach „Trapez Test“ ein, und du findest den aktuellsten Test.

#6: Wie lang sollten meine Trapeztampen sein?

Für den Anfang kannst du dich an deinem Unterarm orientieren:

Wenn du mit der Hand den Gabelbaum umgreifst, sollte der Trapeztampen unten an deinem Ellenbogen anliegen.

#7: Ich bin eine Frau – macht ein Damentrapez Sinn?

Definitiv – alle Frauen, die ich kenne, sind mit ihrem Damentrapez super glücklich.

Immerhin sind die Körper von Männern und Frauen einfach unterschiedlich – und „normale“ Trapeze sind oft auf Männer ausgelegt.

Wenn du also die Möglichkeit hast, probiere ein Damentrapez zumindest einmal an.

Ein Bild des Autors - ein langhaariger junger Mann, der eine Mütze trägt und vor dem Sonnenuntergang posiert.

Hi, mein Name ist Paris.
Ich bin Windsurf- und Wingfoillehrer und außerdem der Autor hinter TheWindySoul. Mein Job: Menschen wie dir dabei zu helfen, Windsurfen oder Wingfoilen zu lernen, tiefer in die Sportarten einzusteigen und einfach eine super Zeit auf dem Wasser zu haben!

Paris

Hi, ich bin Paris und der Autor hinter TheWindySoul. Aus meiner Erfahrung als Windsurflehrer helfe ich dir, besser zu surfen und dich an neue Spots zu bringen.

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